Wenn man sich meine Top 5 Books Liste anschaut, dann steht da auf Platz 1 "Fremder in einer Fremden Welt". Vielleicht schaffe ich es irgendwann mal, zu den vielen philosophischen und gesellschaftlichen Ideen in dem Buch ausführlich Stellung zu beziehen. Das ich das Buch mag, heißt natürlich nicht, dass ich da zu jedem Zitat ja und Amen sage. Es gibt da Passagen, die finde ich grottenschlecht. Natürlich könnte man auch sagen, dass Ganze ist ja nur pseudo-philosophisch und oberflächlich. Das mag sein, dabei hat es aber gegenüber einem Philosophie Lehrbuch einen entscheidenden Vorteil: Es ist sehr unterhaltsam zu lesen. Und als Anstoß, sich selber mal ein paar Gedanken zu machen taugt es allemal.
Fürs erste Beschränke ich mich mal auf einige eigene Gedanken zu der Definition des Menschen, die in dem Buch auftaucht:
"Der Mensch ist das Tier, das lacht." bzw.
"Der Mensch ist das Tier, das über sich selber lacht."
Im Weiteren beschäftigt sich das Buch dann auch mit Frage, was denn Humor überhaupt ist, worüber wir eigentlich lachen. Die auf den ersten Blick verblüffende Antwort ist die, dass wir immer über schlechte Dinge, Missgeschicke, Schmerzen, Dummheit oder auch -als Krönung sozusagen- den Tod lachen. So gesehen ist der so genannte schwarze Humor also die Essenz des Humors.
Diese Einsicht kommt mir mit meinem Hang zur Ironie oder gar zum Zynismus entgegen. Konsequent zu Ende gedacht kann man daraus folgenden Schluss ziehen:
Das Leben ist ein Witz und der Tod ist die Pointe.
Schauen wir uns diese Aussage mal näher an: Was ist eine Pointe? Es ist die Stelle einer Geschichte, an der die unerwartete Wendung stattfindet, in der das Böse zuschlägt. Das finden wir witzig, und witzige Dinge finden wir gut. Im Rückschluss ist unser ganzes Leben ein Witz, denn es endet in jedem Fall mit der Pointe, mit dem Bösen, dem Tod. Der Tod machte alle Bemühungen des Lebens unnütz, und dass macht es unendlich komisch - das ist nicht nur irgendein Witz, es ist der ultimative Joke.
Mir fällt gerade kein besserer Witz ein, deshalb mal zum Vergleich dieser: Zwei Blondinen kochen Kaffee - natürlich Instant-Kaffee. Als sie fertig sind, ist noch heißes Wasser über. Die beiden rätseln, was sie damit anfangen können. Schließlich sagt die eine: Lass uns das Wasser einfrieren, heißes Wasser kann man immer gebrauchen.
Das wir in unserem Leben etwas erreichen können ist genauso ein Trugschluss wie der, dass man heißes Wasser einfrieren kann.
Wenn also am Ende das Böse zuschlägt, dann sollten wir uns eigentlich auf die Schenkel klopfen (was wir dann nicht mehr können, aber die Gäste bei der Beerdigung haben eigentlich allen Grund sich (Achtung, Wortwitz) totzulachen).
Witzige Dinge finden wir gut - das Leben ist also etwas Gutes. Es bringt uns zum Lachen.
Nachtrag vom 22.02.03: Ich habe diese Woche seit längerem mal wieder die wunderbare Monty Python Parodie "Das Leben des Brian" gesehen. Das der Abschlusssong "Always look on the bright side of life" neben dem von mir geschätzten schwarzen, britischen Humor auch durchaus philosophisch verwertbares enthält, war mir schon länger klar. Einige Aussagen aus den Zeitreise-Gedanken beruhen auf einer Textzeile des Liedes (die ich auch übersetzt zitiere). Aber erst diese Woche ist mir aufgefallen, dass auch der Kernsatz dieser Seite in leicht abgewandelt Form in dem Lied vorkommt,
"Life's a laugh and death's a joke"
heißt es da.
In Sinne der Zeitreise-Gedanken war ich also wieder mal nicht der erste, der einen guten Gedanken hatte. Das hatte ich aber auch nicht wirklich erwartet. Immerhin kann ich mich jetzt auf eine Autorität berufen, um meine Aussagen zu untermauern…
Falls irgendwer die Autorität der Monty Python Truppe anzweifelt, dann hätte ich auch noch mein liebstes Shakespeare Zitat anzubieten, dass zwar nicht ganz passt, aber doch in die gleiche Richtung geht:
"Life's but a walking shadow, a poor player, that struts and frets his hour upon the stage and then is heard no more: It is a tale, told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing."